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Zum Ende des Zweiten Weltkrieges folgte für Millionen deutscher Soldaten die Kriegsgefangenschaft. Das Thema der russischen Kriegsgefangenschaft steht im Mittelpunkt des ersten Teils. Bislang zum Teil unveröffentlichtes und beeindruckendes Archivmaterial und die Aussagen von Zeitzeugen ergeben ein authentisches und dramatisches Bild vom Leben, Leid und Tod in den Gefangenenlagern. Doch es gibt auch versöhnliche Töne: Russen und Deutsche erinnern sich an Menschen, die ihnen halfen und ihnen Nahrung zusteckten. Der zweite Teil wendet sich dem Schicksal der West-Gefangenen zu und konzentriert sich dabei vor allem auf die Situation im amerikanischen und französischen Gewahrsam. Geschildert wird der Weg dorthin, die Situation in den Lagern, das Gefangenen-Dasein als Ganzes. Zeitzeugen sprechen über ihre Erinnerungen. Mit welchen Ängsten, Hoffnungen, Erwartungen traten sie den Marsch in die Gefangenschaft an? Was haben sie dann tatsächlich erlebt? Geschichten über Hunger und Tod, aber auch über Liebe, Sexualität und Heimweh… Die deutschen Soldaten fehlen zu Hause als Väter, Ehemänner und als Arbeitskräfte. Erst 1956 kehren die letzten von ihnen heim. Doch die schwerste Aufgabe liegt noch vor ihnen. Die traditionellen Rollen von Frauen und Männern haben sich verändert. Frauen sind gezwungenermassen selbstständiger geworden, Eheleute haben sich voneinander entfernt. Ungelernte Soldaten sind auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermitteln. Der dritte Teil der Reihe „Soldaten hinter Stacheldraht“ erzählt anhand von Einzelschicksalen die schwierige Geschichte der Wiedereingliederung ehemaliger Soldaten. Eine Geschichte vom Wunsch nach Aufbau einer neuen Existenz, aber auch vom Wunsch nach Vergessen.
Ulrich Brochhagen