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Ein Hammer-Thriller ganz im Stil von Alfred Hitchcock, geschrieben von Anthony Dawson, einem von Hitchcocks Darstellern. DER SCHNORCHEL beschreibt ein perfektes Verbrechen, besser: ein fast perfektes Verbrechen. Der Mörder verfolgt einen perfiden Plan, um seine wohlhabende Frau, die sich einem anderen zuwendet, aus dem Weg zu räumen. Niemand schöpft Verdacht. Für die Polizei ist es Selbstmord. Die Akte wird geschlossen. Nur die 14-jährige Candy, die Stieftochter des Täters, ahnt, dass ihre Mutter einem Verbrechen zum Opfer fiel. Also muss auch sie nach der Logik des Täters beseitigt werden, mit der gleichen Methode: mit Gas.
Für die Rolle des eiskalten Mörders verpflichtete Hammer-Produzent Michael Carreras einen Deutschen: Peter van Eyck, der international bekannt geworden war durch seine Mitwirkung in dem Welterfolg LOHN DER ANGST. Vor allem die Locations geben diesem Film ein mondänes Flair. Gedreht wurde an der französischen Riviera und in Italien, in der geschichtsträchtigen Villa della Pergola in Ligurien, die bereits Maxim Gorki, Ernest Hemingway und Alfred Hitchcock als Quelle der Inspiration diente.
Weil die Hammer-Produktion auf Dracula und Frankenstein abonniert schien, erwartete niemand einen klassischen Film ausserhalb des Horror-Genres. Aber Hammer bewies es 1960 mit diesem Film: Im Mittelpunkt der Geschichte steht der alte Olderberry, ein seniler Pädophiler. Im ganzen Ort wird über diesen Mann geschwiegen, selbst ein Gericht spricht ihn frei. Die Gemeinde ist nämlich finanziell abhängig vom Sägewerk der Familie Olderberry. Doch eines Tages verschwindet ein kleines Mädchen und wird tot im Wald aufgefunden…
Neben Fritz Langs M einer der wichtigsten frühen Filmbeiträge zum Thema Kindesmissbrauch und Kindermord. In der Hauptrolle Sir Felix Aylmer in der Rolle des Täters. Aylmer lieferte, so das Branchenblatt Variety, eine erschreckend eindringliche Studie des dekadenten Bösen. Doch nicht zuletzt, weil es sich bei dem Täter um ein Mitglied der Oberschicht handelte, wurde der Film fast überall totgeschwiegen. Eine Wiederentdeckung dieses Klassikers scheint dringend geboten – zumal es die einzige Hammer-Produktion ist, die sowohl in Kinos der Bundesrepublik als auch der DDR lief.