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«Wir können nicht einfach mit der Schweizer-Fahne winken und hoffen, dass sich unsere Weine von alleine verkaufen. Wir müssen parat sein und tolle Weine machen.» Das ist das Motto des Bündner Spitzenwinzers Daniel Gantenbein. Gerade im so genannten Heidiland, dem Landstrich zwischen Malans und Fläsch in der Bündner Herrschaft, spürt man die Aufbruchstimmung. Es ist noch gar nicht lange her, da rümpfte der urbane Weinkenner von Welt nur die Nase, wenn er Schweizer Wein trinken sollte. Fiel das Wort «Pinot Noir» bzw. «Blauburgunder», dann nahm er vollends Reissaus. Heute sieht alles anders aus. Immer mehr Winzer strengen sich an, auf Qualität statt auf Quantität zu bauen. Und plötzlich, so munkeln bereits die ersten Trendscouts aus der Abteilung Weinjournalistik, wird ein künftiger Stern im Weinfirmament von Europa ausgemacht. Monatelang begleitete Markus Matzner mit seiner Filmcrew verschiedene Winzer und Winzerinnen bei wichtigen Etappen des entstehenden 04er-Jahrgangs. Der Film zeigt, dass der Weg zwischen Tradition und Moderne manchmal steinig und beschwerlich ist. Denn nicht allen Selbstkelterern gelingt die Ausrichtung auf moderne Anforderungen gleich gut. Noch immer wird die «Tradition» häufig als Deckmantel für fehlende Innovation vorgeschoben. Fast automatisch entstehen deshalb Neid und Eifersucht, die dann und wann sogar in Missgunst umschlagen.